Es duftet und brasselt, der Ofen
der gliaht,
am Kuchlfenster a Eisblumen bliaht,
gleich is sie fertig, die Mutter mit'n Essen,
Jesus, auf die Kerzerln hätt's fast vergessen,
aber jetzt hat's alles fein beieinand,
schlürft aus der Schürzn und in a schens Gwand,
packt alls fein säuberlich in a Taschn,
a paar Lebkuchen no oben auf zum Naschn,
dann geht's los, an Klapptisch unterm Arm,
dicke Handschuach, daß d'Finger bleibn warm.
Sie stapft durch'n Schnee,
der kracht Schriatt für Schriatt,
ma siecht ihr's au, heut is wirklich scho miad,
aber sie muaß sie beeiln, weil es dämmert scho leicht,
und je näher sie kummt, werdn die Augn ihr feicht.
So viel Jahr geht's den Weg scho, Tag für Tag,
und jedesmal is für sie a seelische Plag,
Sie denkt, vielleicht geh i'n heute zum letzten Mal,
dann wär endlich vorbei diese furchtbare Qual.
Mit letzter Kraft schleppt sie sich bis zum Tor,
auf einmal hört's singen, an himmlichen Chor,
sie fühlt ihre Fiaß werd'n wia a Feder so leicht,
a paar Schriatt no, dann hat sie ihr Ziel erreicht.
Sie deckt schnell den Tisch, packt aus des Gansl,
ruaft aufe am Himmel, jetzt kannst kumma Hansl,
i glaub, heut' bleib' i für immer bei dir,
und g'spür, der Herrgott is a dafür.
Da streckt der Hansl nach ihr aus den Arm,
sie nimmt eahm, und plötzlich wird ihr so warm,
endlich, is sie wieder eins mit ihr'n Buam,
und hat g'fund'n, was sie scho so lang verlur'n.
Am Christtag hat's der Friedhofswärter g'fund'n,
ganz steifg'fror'n nach mehr als 12 Stunden,
doch mit an Lächeln im G'sicht, so is sie g'sturb'n,
die Mutter, am Grab bei ihr'n anzigen Buam.